Evangelisation & Evangelium

Biblisch kontextualisieren

Antwort
03.03.2021

Biblisch kontextualisieren. Wie geht das?

  1. Bestehe nicht auf deinen Rechten. Der Apostel Paulus hatte das Recht, Fleisch zu essen, eine gläubige Ehefrau mit auf seine Missionsreisen zu nehmen und finanzielle Unterstützung anzunehmen. Dennoch beharrte er nicht auf seinen Rechten, sondern gab sie auf, um das Evangelium nicht zu behindern (1Kor 9,4–18). Auch wir müssen bereit sein, unsere Rechte hintenanzustellen, wenn wir den Menschen, die wir für Christus gewinnen wollen, damit Anstoß geben würden.
  2. Ein Diener den Nichtchristen sein. Paulus hatte eine dienende Einstellung gegenüber Nichtchristen. Er schreibt: „Denn obwohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um desto mehr [Menschen] zu gewinnen“ (1Kor 9,19). Nur wenn wir bereit sind, anderen zu dienen, können wir unsere christliche Freiheit dazu gebrauchen, ihnen Gutes zu tun, statt ihnen zu schaden.
  3. Pass dich, so weit wie möglich, an die Gepflogenheiten vor Ort an – doch ohne zu sündigen. Paulus passte sich, soweit er konnte, an die kulturellen Gepflogenheiten an – einzig an sündiges Verhalten passte er sich nicht an, sondern ordnete sich immer Christi Gesetz unter (1Kor 9,19–23). Wir sollten seinem Vorbild folgen.
  4. Bleib in den guten Grenzen der Schrift. So anpassungsfähig Paulus in vielen Punkten war, bestand er doch immer darauf, sich in den Grenzen zu bewegen, die ihm die Schrift vorgab. Mitten in seiner Ausführung, wie sehr er sich an die Menschen angepasst hat, die er für Christus gewinnen wollte, macht er den so ausschlaggebenden Einschub: „obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen“ (1Kor 9,21). Mit anderen Worten: Paulus war bereit, sich an die kulturellen Gepflogenheiten anderer anzupassen, sofern die Schrift es erlaubte. Gegen die Schrift zu handeln, war er nicht bereit. Für uns wie für Paulus sind also menschliche kulturelle Gepflogenheiten und angestammte Traditionen verhandelbar. Gottes Wort ist es nicht.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Evangelium21 übersetzt. Mehr evangeliumszentrierte Ressourcen gibt es auf evangelium21.net.

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