Über 9Marks

Mission

 9Marks existiert, um Gemeindeleiter dafür zuzurüsten, eine biblische Vision für die Gemeinde zu entwickeln. 9Marks stellt praktische Ressourcen zur Verfügung, die dem Zweck dienen, dass Gottes Herrlichkeit weltweit durch gesunde Gemeinden widergespiegelt wird.

Geschichte 

Die Organisation hat ihre Wurzeln im pastoralen Dienst von Mark Dever und Matt Schmucker in der Capitol Hill Baptist Church in Washington, DC. Die beiden fanden Anfang der 1990er eine Gemeinde vor, die in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft war. Als Mark (Pastor) und Matt (Verwalter/Ältester) anfingen, das Gemeindeleben umzugestalten, hielten sie sich nicht an die typischen Tipps zum Thema Gemeindewachstum (macht Umfragen, ruft neue Programme ins Leben, fördert die richtige Gemeindekultur usw.). Sie schlugen einfach ihre Bibel auf. Mark predigte. Beide gestalteten den Aufbau der Gemeinde nach dem Vorbild der Bibel um.

Buch 

Auf Matts Vorschlag hin schrieb Mark das Buch 9 Merkmale einer gesunden Gemeinde. Das Buch wurde erst im Eigenverlag herausgegeben, später im Verlag Crossway. Über die Jahre fanden mehr und mehr Pastoren die Überlegungen und Gespräche, die Mark und Matt angeschoben hatten, gewinnbringend. So entstand Ende der 1990er eine Organisation, die seitdem stetig gewachsen ist.

Organisation

9Marks ist davon überzeugt, dass Gott der Ortsgemeinde einen zentralen Platz in seinem Plan gegeben hat, wie die Welt seine Herrlichkeit erkennen soll. Wir sind außerdem davon überzeugt, dass die Bibel alles zu sagen hat, was für das Leben der Gemeinde notwendig ist. Daher dreht sich bei unserer Organisation alles um die Gemeinde, um Gottes Wort und um Pastoren weltweit. Wir haben eine große Wertschätzung für eine Vielfalt an Stimmen und Stilen und ein Herz für die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten. Es ist unsere Hoffnung, dass wir selbst nie aufhören, mehr von Gottes Wort zu lernen und darin, wie wir sein Wort auf das Leben der Ortsgemeinde anwenden können. Wir wollen bereits existierende Plattformen, Institutionen und Kanäle wertschätzen und auf diesem Wege unsere Inhalte verbreiten, statt neue zu schaffen.

Die neun Merkmale sind: 1. Auslegungspredigten, 2. Biblische Theologie, 3. ein biblisches Verständnis des Evangeliums, 4. ein biblisches Verständnis der Bekehrung, 5. ein biblisches Verständnis von Evangelisation, 6. Gemeindemitgliedschaft, 7. Gemeindezucht, 8. Jüngerschaft und geistliches Wachstum, und 9. biblische Gemeindeleitung. Diese neun Punkte sind nicht das Einzige, was erforderlich ist, um gesunde Gemeinden zu bauen. Es sind allerdings Punkte, die heute von vielen Gemeinden vernachlässigt werden und die wir uns wieder in Erinnerung rufen sollten.

Die Mission von 9Marks

9Marks existiert, um Gemeindeleiter dafür zuzurüsten, eine biblische Vision für die Gemeinde zu entwickeln. 9Marks stellt praktische Ressourcen zur Verfügung, die dem Zweck dienen, dass Gottes Herrlichkeit weltweit durch gesunde Gemeinden widergespiegelt wird. In diesem Sinne unterstützen wir Gemeinden dabei, mehr und mehr die neun Merkmale gesunder Gemeinden umzusetzen:

9 Merkmale gesunder Gemeinden

  1. Auslegungspredigten

Was heißt das?

Eine Auslegungspredigt nimmt die Hauptaussage eines Bibeltextes, macht sie zur Hauptaussage der Predigt und wendet sie auf das Leben heute an.

Wo steht es in der Bibel?

  • Die Bibel sagt uns, dass Gott alles, was er will, ausrichtet, indem er spricht (siehe 1Mo 1,3; Jes 55,10–11; Apg 12,24). Das heißt: Wenn ein Prediger möchte, dass seine Predigten mit Gottes Kraft erfüllt sind, dann muss er predigen, was Gott sagt.
  • Die Bibel ist voller Beispiele für diese Art der Verkündigung und Lehre: Die levitischen Priester lehren das Gesetz (5Mo 33,10), Esra und die Leviten lesen aus dem Gesetz vor und erklären dessen Sinn (Neh 8,8) und Petrus und die Apostel legen die Schrift aus und appellieren an ihre Zuhörer, umzukehren und zu glauben (Apg 2,14–41; 13,16–47).
  • Demgegenüber verurteilt Gott alle, die „die Offenbarung ihres eigenen Herzens verkünden […] und nicht [was] aus dem Mund des HERRN [kommt]“ (Jer 23,16.18.21–22).

Warum ist das wichtig?

Auslegungspredigten sind wichtig, weil es Gottes Wort ist, das Gottes Volk überführt, zur Umkehr führt, aufbaut und heiligt (Hebr 4,12; 1Petr 1,23; 1Thess 2,13; Joh 17,17). Wenn die Hauptaussage des Textes auch die Hauptaussage der Predigt ist, dann sorgt der Prediger dafür, dass Gottes Anliegen das Leben der Gemeinde bestimmen und nicht seine eigenen.

  1. Biblische Theologie

Was heißt das?

Biblische Theologie ist die gesunde Lehre. Sie bedeutet richtige Überlegungen über Gott und einen schriftgemäßen Glauben.

Wo steht es in der Bibel?

  1. Die gesamte Bibel vermittelt gesunde Lehre.
  2. Viele neutestamentliche Bücher, z.B. Paulus’ Römer- und Epheserbrief, sind randvoll mit Lehrfragen (siehe Röm 1–11; Eph 1–3).
  3. Die Autoren des Neuen Testaments begründen regelmäßig, warum gesunde Lehre entscheidend für gesunde Christen und gesunde Gemeinden ist (siehe 1Tim 1,5; 2Joh 1–6; Tit 2,1–10).

Warum ist das wichtig?

Die biblische Theologie ist entscheidend für unsere …

  1. Evangelisation. Das Evangelium ist die christliche Lehre. Darum ist die gesunde Lehre erforderlich, um zu evangelisieren.
  2. Jüngerschaft. Jesus betet in Johannes 17,17: „Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ Christen gewinnen an Reife, indem sie im Licht der Wahrheit leben und lernen – mit anderen Worten: durch gesunde Lehre.
  3. Einheit. Das Neue Testament sagt: Die einzig wahre Einheit ist die Einheit in der Wahrheit (1Joh 1,1–4; 2Joh 10–11).
  4. Anbetung. Gott anzubeten bedeutet, Gottes Vollkommenheiten zu verkünden (1Petr 2,9–10) und ihn dafür zu ehren, wer er ist (Ps 29,2). Wahre Anbetung ist daher eine Reaktion auf die gesunde Lehre.
  1. Biblisches Verständnis des Evangeliums

Was heißt das?

Die Gute Nachricht besteht darin:

  • Der einzig wahre Gott, der heilig ist, hat uns in seinem Bild geschaffen, damit wir ihn erkennen (1Mo 1,26–28).
  • Doch wir haben gesündigt und sind nun getrennt von Gott (1Mo 3; Röm 3,23).
  • In seiner großen Liebe ist Gott in Jesus Mensch geworden, hat ein vollkommenes Leben gelebt und ist am Kreuz gestorben, wodurch er selbst das Gesetz erfüllt und die Strafe für die Sünde all derer auf sich genommen hat, die sich von ihrer Sünde abkehren und ihm vertrauen (Joh 1,14; Hebr 7,26; Röm 3,21–26; 5,12–21).
  • Er ist von den Toten auferstanden, wodurch sichtbar wurde, dass Gott Christi Opfer angenommen hat und dass Gottes Zorn über uns restlos weggenommen ist (Apg 2,24; Röm 4,25).
  • Er ruft uns nun dazu auf, von unseren Sünden umzukehren und allein auf Christus zu vertrauen, damit er uns unsere Sünden vergibt (Apg 17,30; Joh 1,12). Wenn wir von unseren Sünden umkehren und auf Christus vertrauen, dann werden wir von Neuem geboren und empfangen das ewige Leben bei Gott (Joh 3,16).
  • Er versammelt ein neues Volk um sich selbst, das aus den Menschen besteht, die sich Christus als Herrn unterordnen (Mt 16.15–19; Eph 2,11–19).

Wo steht es in der Bibel?

Römer 1–4 enthält eine der umfassendsten Auslegungen des Evangeliums in der ganzen Bibel. 1. Korinther 15,1–4 enthält eine prägnante Zusammenfassung des Evangeliums.

Warum ist das wichtig?

  • Ein biblisches Verständnis des Evangeliums ist wichtig, weil das Evangelium Gottes Kraft zur Errettung für jeden ist, der glaubt, und weil es die einzige Möglichkeit bietet, wie sündige Menschen mit einem heiligen Gott versöhnt werden können.
  • Nicht nur das. Alle Aspekte einer Gemeinde beruhen auf ihrem Verständnis des Evangeliums – egal ob Predigt, Seelsorge, Jüngerschaft, Musik, Evangelisation oder Mission.
  1. Biblisches Verständnis von Bekehrung

Was heißt das?

Ein biblisches Verständnis von Bekehrung erkennt sowohl, was Gott, als auch was der Mensch, bei der Errettung tut. Bei der Bekehrung

  • schenkt Gott Toten neues Leben (Eph 2,5),
  • lässt Blinde sehen (2Kor 4,3–6)
  • und schenkt Glauben und Umkehr (Phil 1,29; Apg 11,18).

Bei der Bekehrung

  • kehren Menschen von ihrer Sünde um (Mk 1,15; Apg 3,19)
  • und glauben an Jesus (Joh 3,16; Röm 3,21–26).

Ein biblisches Verständnis der Bekehrung erkennt, dass nur Gott retten kann und dass er Menschen rettet, indem er sie dazu befähigt, angemessen auf seine Evangeliumsbotschaft zu reagieren: indem sie sich von ihren Sünden abkehren und auf Christus vertrauen.

Wo steht es in der Bibel?

  • Jesus ruft die Menschen auf, umzukehren und an ihn zu glauben (Mk 1,15). Er sagt, dass Menschen nur dann in sein Himmelreich kommen können, wenn sie von Neuem geboren werden (Joh 3,1–8).
  • In der ganzen Apostelgeschichte rufen die Apostel Menschen immer wieder dazu auf, sich von ihrer Sünde abzukehren und auf Christus zu vertrauen (Apg 2,38; 3,19–20; 10,43; 13,38–39; 16,31; 17,30).
  • Viele der neutestamentlichen Briefe beschreiben einerseits, dass wir umkehren und an Christus glauben müssen, und anderseits Gottes übernatürliches Wirken, um unsere Bekehrung und Errettung zu bewirken (Röm 6,1–23; 1Kor 2,14–15; 2Kor 4,3–6; Eph 2,1–10; 1Thess 1,9–10; 2Tim 2,25–26).

Warum ist das wichtig?

Ein biblisches Verständnis von Bekehrung ist wichtig für Gemeinden, weil es

  1. klarstellt, wozu Gemeinden Nichtchristen aufrufen müssen: nämlich von ihrer Sünde umzukehren und auf Christus zu vertrauen;
  2. Gemeinden daran erinnert, dass sie sich in all ihren evangelistischen Bemühungen auf Gott verlassen müssen: nur er kann neues geistliches Leben schaffen;
  3. Gemeinden lehrt, dass es einen klaren Unterschied zwischen ihnen und der Welt gibt, der sichtbar sein muss.

o Im Leben der Gemeindemitglieder sollten die Früchte der Bekehrung sichtbar werden;

o Gemeinden sollten nur Menschen taufen und zum Abendmahl zulassen, die Anzeichen der Bekehrung zeigen.

Gemeinden sollten so evangelisieren und über das christliche Leben sprechen, dass die radikale Wende der Bekehrung unmissverständlich wird.

  1. Biblisches Verständnis von Evangelisation

Was heißt das?

Evangelisation bedeutet ganz einfach, Nichtchristen die gute Nachricht zu erzählen, was Jesus Christus getan hat, um uns Sünder zu retten, und an sie zu appellieren, umzukehren und zu glauben. Um im biblischen Sinne zu evangelisieren, müssen wir:

  1. das ganze Evangelium verkündigen, einschließlich Gottes Zorn über unsere Sünde;
  2. Menschen dazu aufrufen, sich von ihrer Sünde abzukehren und auf Christus zu vertrauen;
  3. klarstellen, dass es einen Preis hat, Christus nachzufolgen, aber dass es sich lohnt.

Wo steht es in der Bibel?

Die Bibel enthält sowohl Lehrabschnitte zur Evangelisation (Mt 28,19–20; Röm 10,14–17; 1Petr 3,15–16) als auch Beispiele für evangelistische Predigten (siehe Apg 2,14–41; 3,12–26; 13,16–49; 17,22–31). Außerdem lehrt uns die Bibel jedes Mal, wenn sie vom Evangelium spricht, was wir weitergeben sollen, wenn wir evangelisieren (siehe z. B. Röm 1–4; 1Kor 15,1–4).

Warum ist das wichtig?

  • Wenn eine Gemeinde ein unbiblisches Verständnis vom Evangelium hat, dann evangelisieren die Gemeindemitglieder nicht oder sie tun es irreführend oder manipulieren ihr Gegenüber oder geben eine Botschaft weiter, die gar nicht das Evangelium ist.
  • Ein biblisches Verständnis von Evangelisation stellt hingegen klar, welche Rolle Gott der Gemeinde in der Mission gegeben hat: Wir sollen die gute Nachricht über das, was Christus getan hat, predigen und beten, dass Gott denen, die sie hören, Glauben schenkt.
  1. Gemeindemitgliedschaft

Was heißt das?

Die Bibel beschreibt die Gemeindemitgliedschaft als eine verbindliche Beziehung, die jeder Christ zu einer Ortsgemeinde eingeht, wobei er sich verpflichtet diese regelmäßig zu besuchen, sie zu lieben, dort zu dienen und sich ihr zu unterordnen.

Wo steht es in der Bibel?

  • Im ganzen Alten Testament macht Gott einen klaren Unterschied zwischen seinem Volk und der Welt (siehe 3Mo 13,46; 4Mo 5,3; 5Mo 7,3).
  • Christus sagt, dass, wer Teil von Gottes Reich wird, an die Gemeinde „auf Erden“ gebunden ist (Mt 16,16–19; 18,17–19). Wo sehen wir die Gemeinde hier auf der Erde? In der Ortsgemeinde.
  • Das Neue Testament spricht ausdrücklich von Menschen, die „außerhalb“ der Gemeinde sind, und Menschen, die „drinnen“ sind (1Kor 5,12–13). Gemeint ist mehr als nur eine lose Verbindung.
  • Die Gemeinde in Korinth bestand aus einer konkreten Gruppe von Christen, sodass Paulus von einer Bestrafung vonseiten der Mehrheit sprechen konnte (2Kor 2,6).
  • Das Neue Testament beschreibt jedoch nicht nur die Realität der Gemeindemitgliedschaft. Es enthält auch dutzende „Einander“-Gebote für das Zusammenleben in der Gemeinde, die jeweils an konkrete Ortsgemeinden gerichtet sind und uns praktisch zeigen, wie Gemeindemitgliedschaft aussehen soll.

Warum ist das wichtig?

Die biblische Gemeindemitgliedschaft ist bedeutsam, weil die Gemeinde Gott selbst in der Welt bezeugt. Sie zeigt seine Herrlichkeit. Die Gemeindemitgliedschaft soll demnach anhand des veränderten Lebens von Gottes Volk Nichtchristen greifbar zeigen, dass Gott heilig und gnädig ist und dass sein Evangelium die Kraft hat, Sünder zu retten und grundlegend zu verändern.

  1. Gemeindezucht

Was heißt das?

  • Im weitesten Sinne umfasst die Gemeindezucht alles, was die Gemeinde tut, um ihren Mitgliedern zu helfen, der Heiligung nachzujagen und die Sünde zu bekämpfen. Die Predigt, die Lehre, das Gebet, der Gottesdienst, die Rechenschaftsbeziehungen und die gottesfürchtige Leitung und Aufsicht durch die Pastoren und Älteste sind allesamt Formen der Gemeindezucht.
  • Im engeren Sinne steht Gemeindezucht für die Praxis, Sünde im Leben der Gemeinde anzusprechen und zu korrigieren. Das passiert in verschiedenen Schritten, wobei der letzte Schritt vorsieht, dass eine Person, die sich als Christ bezeichnet, aber hartnäckig an ihrer Sünde festhält und nicht umkehrt, aus der Gemeinde sowie vom Abendmahl ausgeschlossen wird (siehe Mt 18,15–20; 1Kor 5,1–13).

Wo steht es in der Bibel?

  • Das Neue Testament bestimmt und beschreibt korrektive Gemeindezucht in Bibelstellen wie Matthäus 18,15–17; 1 Korinther 5,1–13; 2 Korinther 2,6 und 2 Thessalonicher 3,6–15.
  • Im Neuen Testament ist in unzähligen Bibelstellen von formender Gemeindezucht die Rede, wenn es darum geht, nach der Heiligung in Christus zu streben und einander im Glauben aufzubauen, z.B. in Epheser 4,11–32 und Philipper 2,1–18.

Warum ist das wichtig?

Wir können Gemeindezucht mit dem Pfahl vergleichen, der zur Stabilisierung neben einen jungen Baum in den Boden geschlagen wird, oder mit den Stützrädern an einem Fahrrad oder mit den endlosen Stunden, die ein Musiker sein Instrument üben muss. Das alles erfordert eine Form der Disziplin, der Stütze, der Erziehung, der Korrektur. Ohne diese Stütze wachsen wir nicht so, wie es Gott für uns vorgesehen hat. Doch in seiner Gnade möchte Gott, dass uns die Gemeindezucht hilft, friedsame Früchte der Gerechtigkeit hervorzubringen (Hebr 12,5–11).

  1. Jüngerschaft

Was heißt das?

Die Gemeinde lehrt, dass ein lebendiger Christ im Glauben wächst (2Petr 1,8–10). Die Bibel lehrt außerdem, dass wir nicht nur wachsen, indem wir gelehrt werden, sondern auch, indem wir gute Vorbilder nachahmen (1Kor 4,16; 11,1). Darum sollten Gemeinden ihre Mitglieder dazu anspornen, selbst in Heiligkeit zu wachsen und einander dabei zu unterstützen.

Wo steht es in der Bibel?

  • Petrus ermahnt seine Leser, dass sie in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters, Jesus Christus, zunehmen sollen (2Petr 3,18).
  • Paulus ermahnt die Epheser, dass sie im Glauben heranwachsen sollen, indem sie einander in Liebe die Wahrheit sagen (Eph 4,15).
  • Zahlreiche Bibelstellen lehren uns, dass wir gottesfürchtige Leiter nachahmen sollen (Phil 4,9; Hebr 13,7).

Die Bibel zeigt, dass es darum geht, dass alle Christen in Christus heranwachsen, andere gottesfürchtige Christen nachahmen und einander in ihrem Heranreifen in Christus ermutigen sollen.

Warum ist das wichtig?

  1. Es ist wichtig, dass wir biblische Jüngerschaft und Reife fördern, weil keiner von uns ein fertiger Christ ist. Bis zu unserem Tod haben alle Christen mit ihrer Sünde zu kämpfen und wir brauchen dabei alle Hilfe, die wir bekommen können.
  2. Wenn eine Gemeinde Jüngerschaft und Reife vernachlässigt oder eine verzerrte, unbiblische Version lehrt, dann entmutigt sie echte Christen und vermittelt Menschen, die gar keine Christen sind, eine falsche Sicherheit. Wenn eine Gemeinde hingegen eine Kultur der christlichen Jüngerschaft und Reife fördert, dann bestärkt sie die Christen darin, weiter in Heiligkeit wachsen zu wollen.
  3. Eine Gemeinde, die nicht im Glauben wächst, wird leider am Ende ein ungesundes Zeugnis für die Welt abgeben.
  1. Leitung durch Älteste

Was heißt das?

Die Bibel lehrt, dass jede Ortsgemeinde von einem Kreis an gottesfürchtigen, geeigneten Männern geleitet werden soll, die sie als „Älteste“ bezeichnet.

Wo steht es in der Bibel?

Paulus beschreibt in 1. Timotheus 3,1–7 und Titus 1,5–9 die Anforderungen an Älteste. Bibelstellen wie Apostelgeschichte 14,23 und 20,17; 1. Timotheus 4,14; 1. Timotheus 5,17 und Jakobus 5,14 drücken aus, dass es in der Gemeinde nicht nur einen, sondern mehrere Älteste geben soll.

Warum ist das wichtig?

Gott schenkt den Gemeinden Älteste, damit sie

  • Gottes Herde mit Gottes Wort ernähren (Joh 21,15–17),
  • die Herde leiten (1Tim 4,16; 1Petr 5,3; Hebr 13,7)
  • und vor Angreifern schützen (Apg 20,27-29; 2Tim 4,3–4; Tit 1,9).
  • Außerdem schützen sie sich selbst und die Gemeinde (Spr 11,14; 24,6), weil die Gemeinde sich nicht auf einen einzigen Ältesten stützt, sondern auf die Weisheit mehrerer Ältester, die gemeinsam der Gemeinde vorstehen.

Was heißt das im Endeffekt? Eine biblische Leitung ist wichtig, weil Gottes Volk ohne sie wie Schafe ohne einen Hirten sind.

Warum gibt es 9Marks?

Zu viele Pastoren haben gelernt, „Erfolg“ an Statistiken und überschwänglichen Gefühlen zu messen. 9Marks existiert, um Gemeindeleitern Mut zu machen, den Erfolg an der Treue zu Gott, seinem Wort und seinem Volk festzumachen.

Wir würden ihnen unrecht tun, wenn wir sagen würden, dass es dem Großteil dieser Pastoren allein um die Zahlen geht. Sie wünschen sich, dass immer mehr Menschen mit der christlichen guten Nachricht erreicht werden. Das Problem ist allerdings, dass sie aus dieser Motivation anfangen, das Gemeindeleben so umzugestalten, dass alles an den missionarischen Bemühungen ausgerichtet ist. Menschen zu erreichen wird zur Hauptsache.

Unterschiedliche Modelle

Einige versuchen, ansprechend für die Welt zu sein, indem sie bestimmte Gemeindeprogramme entwickeln und von Tür zu Tür evangelisieren. Am Ende jeder Predigt laden sie Menschen ein, „nach vorne zu kommen“: „Jesus wünscht sich eine persönliche Beziehung zu dir. Lade ihn heute in dein Herz ein.“

Für andere geht es zuallererst darum, attraktiv für Nichtchristen oder „Suchende“ zu sein. Sie verabschieden sich von allen Aspekten des Gemeindelebens, die eine Art kulturelle Barriere für Außenstehende darstellen. Sie versuchen die Gemeinde so niederschwellig wie möglich zu halten und sich an die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe anzupassen, d.h. an Themen wie Beziehung, Erfüllung oder den Sinn des Lebens.

Noch andere betonen, dass die Gemeinde jede Form der Abgrenzung ablegen und ganz Teil der Gesellschaft werden muss. Nach dem Motto: „Zieh in die Stadt. Engagiere dich in Kunst und Kultur, in Schulen und Suppenküchen. Verändere die Kultur von innen heraus. Diene deiner Nachbarschaft und heile sie.“

Hauptfrage

Das Problem ist, dass die Vertreter dieser drei Modelle oft mit der zweitrangigen Frage anfangen: „Wie können wir die Welt erreichen?“ Die Frage ist gut, aber sie ist nicht die Hauptsache. Die Hauptfrage lautet: „Wie können wir als Gottes Volk Gott treu sein?“ Zur Treue gehört natürlich auch, dass wir versuchen, die Welt zu erreichen. Bei Treue geht es jedoch grundlegend darum, auf Gott zu hören und zu tun, was er befiehlt: „[Lehrt] sie alles halten, was ich euch befohlen habe“ (Mt 28,20).

9Marks regt daher an, dass Gemeinden die Treue zu Gott zum Ausgangspunkt machen. Das bringt uns zu einem weiteren Modell:

Die treue Gemeinde

Stell dir vor: Eine Gruppe von Menschen sitzt zusammen in einem Raum. Einer steht auf, schlägt eine Bibel auf und sagt: „Das ist, was Gott sagt.“ Er erklärt es. Die Gemeinde singt, betet, feiert Abendmahl und geht motiviert nach Hause, um anderen Gottes Wort weiterzusagen, die davon noch nichts wissen.

Das ist einfach nur das Bild einer treuen Gemeinde.

Eine treue Gemeinde? Das verkauft sich nicht besonders gut. Es klingt ungefähr so aufregend, wie einem Gärtner bei der Aussaat zuzuschauen. Aber warte, da kommt noch mehr: Die Worte sind mit Kraft ausgestattet, mit dem Heiligen Geist, und sie kommen aus tiefer Überzeugung. Das Gewissen der Zuhörer wird aufgerüttelt. Ihr Leben verändert sich. Die Menschen gehen nach Hause und ehren Gott, indem sie die Sünde hassen, einander liebhaben und ihre Nächsten suchen.

Eine treue Gemeinde hört zu und ist demütig – und das ist übernatürlich anziehend. Sie sticht hervor wie Salz und ist hell wie das Licht. Die Menschen fangen sogar an, wie Gottes Söhne und Töchter auszusehen. Was könnte anziehender sein! Und alles fängt damit an, dass wir Gott zuhören.

Was macht 9Marks?

Wir schreiben Bücher, Artikel und Rezensionen. Wir halten Konferenzen, nehmen Interviews auf und beraten Gemeindeleiter. Kurz: Wir tun alles, was wir können, um Pastoren, angehende Pastoren und Gemeindemitglieder dabei zu unterstützen, einen Blick dafür zu gewinnen, was eine biblische Gemeinde ausmacht, und praktische Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

In den Anfangsjahren von 9Marks war Mark Dever die einzige öffentliche Stimme. Doch die Prinzipien sind biblisch und mittlerweile ist eine kleine Bewegung aus verschiedenen Gemeindeleitern entstanden, die für 9Marks schreiben bzw. öffentlich sprechen.

Buchreihe

Ein wachsender Kreis an Autoren steuert zur Buchreihe von 9Marks bei. Mark Devers Bücher sind Klassiker: 9 Merkmale einer gesunden Gemeinde; Persönliche Evangelisation und weitere. Aber ebenso lohnenswert sind Thabiti Anyabwiles Buch Was ist ein gesundes Gemeindemitglied?, Greg Gilberts Buch Was ist das Evangelium?, Michael Lawrences Buch Biblische Theologie für die Gemeinde, um nur eine Auswahl zu nennen. Hier geht es zu den Büchern von 9Marks.

Multimedia

9Marks bietet eine Vielzahl an Multimedia-Ressourcen an, einschließlich Podcasts und Videos. Wir wollen Gemeindeleiter durch Interviews mit anderen Gemeindeleitern aus der ganzen Welt, Konferenzbeiträgen, Podiumsdiskussionen, Vorträgen und prägnanten Erklärungen zu wichtigen Themen zurüsten und ermutigen.