Mitgliedschaft & Gemeindezucht

Was ist Gemeinde­zucht?

Antwort
03.02.2021
  • Gemeindezucht ist die Praxis der Gemeinde, Sünde anzusprechen und den Sünder zur Umkehr zu rufen. Wenn eine Person vorgibt Christ zu sein, sich aber gleichzeitig weigert, von schwerwiegenden Sünden umzukehren, dann gipfelt die Gemeindezucht im Ausschluss aus der Gemeinde sowie von der Teilnahme am Abendmahl.
  • Im weiteren Sinne steht Gemeindezucht für alles, was die Gemeinde tut, um die Heiligung ihrer Mitglieder zu verfolgen und Sünde zu bekämpfen. Predigt, Lehre, Gebet, Gottesdienst, Rechenschaftsbeziehungen und eine gottesfürchtige Gemeindeleitung durch Pastoren und Älteste sind allesamt Formen von Gemeindezucht.
  • Einige Autoren unterscheiden zwischen zwei Formen von Gemeindezucht: der „korrektiven“ (oder auch: formellen) Gemeindezucht und der „formenden“ (oder: informellen) Gemeindezucht.
    • Korrektive Gemeindezucht: Das Neue Testament bestimmt und beschreibt korrektive Gemeindezucht in Bibelstellen wie Matthäus 18,15-171 Korinther 5,1-132 Korinther 2,6 und 2 Thessalonicher 3,6-15.
    • Formende Gemeindezucht: Im Neuen Testament ist in unzähligen Bibelstellen von formender Gemeindezucht die Rede, wenn es darum geht, nach der Heiligung in Christus zu streben und einander im Glauben aufzubauen, z. B. in Epheser 4,11-32 und Philipper 2,1-18. Genau genommen kann man die neutestamentlichen Briefe als Beispiele für formende Gemeindezucht verstehen, da sie ausdrücklich von den Aposteln verfasst wurden, um die Glaubensinhalte der Gemeinden und die praktische Umsetzung dieses Glaubens zu formen.

Mehr zu diesem Thema in Was ist eine gesunde Gemeinde? von Mark Dever, S. 109-122.


Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Evangelium21 übersetzt. Mehr evangeliumszentrierte Ressourcen gibt es auf evangelium21.net.

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